Die Gebänderte Heidelibelle (
Sympetrum pedemontanum) ist bei beiden Geschlechtern an der namensgebenden
Flügelbänderung gut zu erkennen.
Bei den ausgewachsenen Männchen sticht an der Vorderkante der Flügel das rote Flügelmal hervor.
Bei den Weibchen ist das Flügelmal leuchtend weiß.
Die Flügelzeichnung sorgt besonders im Flug für einen optischen Effekt im Sinne eines Flimmerns und einer Auflösung der
Konturen. Damit sind die Tiere nur schwer zu erkennen.
Wie bei den meisten Heidelibellen ist der Körper des ausgereiften Männchens
knallrot, der des Weibchens gelbbraun.
Mit einer Körperlänge von ca. 3 cm und einer Flügelspannweite von 4,5 - 5,5 cm handelt sich um eine relativ
kleine Vertreterin der Heidelibellen.
Charakteristisch für die Art ist auch der schmetterlingshafte Flug, der an Prachtlibellen erinnert.
Die Art kommt von Ostasien bis in das mittlere und südwestliche Europa vor und gilt daher als sibirisches Faunenelement.
Innerhalb Deutschlands wurde die Gebänderte Heidelibelle bis in die
1970er-Jahre fast nur in Südbayern und im südwestlichen Baden-Württemberg beobachtet.
Während sie sich in den 1970er und 1980er Jahren zumindest jahrweise ausbreitete, sind die Bestände
in den vergangenen zwanzig Jahren sehr deutlich zurückgegangen.
Die Gebänderte Heidelibelle wird in der Roten Liste Deutschlands als „stark gefährdet“ eingestuft.
Als Habitat bevorzugt die Libelle wärmebegünstigte Flusstäler mit eher seichten, mäßig verlandeten,
teils verkrauteten, besonnten und windgeschützten Gewässern, etwa Wassergräben, Weiher,
Altwässer und Überflutungsbereiche.
Die Gebänderte Heidelibelle fliegt etwa ab Mitte bis Ende Juli bis Anfang Oktober. Die
einzelne Libelle hat aber nur eine Lebensdauer von maximal 4 Wochen.
Der erste Flug der meist kollektiv schlüpfenden Imagines (erwachsenen Tiere) endet meist schon nach
wenigen Metern in der Vegetation der Umgebung um vollständig auszuhärten.
Dann suchen sie Habitate wie Wiesen, Hochstaudenfluren und Sümpfe auf um dort auszureifen und zu jagen.
Nach etwa 10 Tagen kehren die geschlechtsreifen Libellen dann zum Gewässer zurück, wo die
Männchen Reviere besetzen.
Der Kopulation erfolgt in libellentypischer Manier in „Tandems“, die oft auch bei der Eiablage über dem Wasser
noch beibehalten werden.
Die Eiablage wird immer wieder durch Pausen und erneute Kopulationen unterbrochen.
Diese Eier überwintern dann und können dabei auch Austrocknungsphasen überstehen. Die Larven schlüpfen dann im folgenden
Frühjahr bis Frühsommer. Ihre weitere Entwicklung vollzieht sich in nur fünf bis acht Wochen,
wobei sie elf Larvenstadien durchlaufen.
Auf dem unteren Bild sieht man schön, wie eine Libelle auf zu große Hitze und Sonneneinstrahlung reagiert.
Die Libellen nehmen dann eine Haltung ein, in der sie die Flügel teilweise nach unten drücken und den
Hinterleib zur Sonne ausrichten um der Sonneneinstrahlung möglichst wenig Körperfläche zu bieten.
Systematik:
Klasse:
Insekten (Insecta)
Ordnung:
Libellen (Odonata)
Familie:
Segellibellen (Libellulidae)
Gattung:
Heidelibellen (Sympetrum)
Art:
Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum)