Der Braune Bär (
Arctia caja) gehört zu den Bärenspinnern (Arctiinae), die eine Unterfamilie der
Eulenfalterartigen darstellen und damit zu den „Nachtfaltern“ zählen. Weltweit gibt es etwa 11000 Arten Bärenspinner
(Zum Vergleich: Die Anzahl der Tagfalter beträgt weltweit etwa 14500 Arten).
Die Tiere haben eine Spannweite von 45 bis 65 Millimetern und zählen damit zu den größeren Nachtschmetterlingen Deutschlands.
Ihre Vorderflügel sind braun mit einem weißen, großmaschigen, netzähnlichen Muster und länglichen Flecken, die vom Vorderrand
ausgehen. Das weiße Muster variiert stark. Es kann fehlen oder die Vorderflügel können auch fast völlig weiß sein. Die Hinterflügel
sind leuchtend rot mit großen, schwarzen oder auch schwarz umrandeten, blauen Punkten.
Der Brauen Bär ist in den kühlen gemäßigten Zonen Europas von der Iberischen Halbinsel über West- und Mitteleuropa bis nach Ostasien,
aber auch in Nordamerika verbreitet. Er bevorzugt strukturreiche, feuchte und kühle Habitate: z.B. im Wald etwa Schneisen, Säume,
Lichtungen, Kahlschläge und feuchte Waldwiesen. Aber auch gebüschreiches Offenland wird bewohnt, wie Feuchtwiesen, Moore oder Magerrasen
bis hin zu Dämmen, Ufern, Böschungen und sogar Kiesgruben und naturnahen Gärten.
Der Braune Bär bildet pro Jahr eine Generation, deren Falter von Juli bis September erscheinen. Sie nehmen keine Nahrung mehr auf
und fliegen daher nur kurze Zeit. Aus diesem Grund und wegen seiner nächtlichen Lebensweise entdeckt man den Schmetterling nur selten.
Die auffälligen Farbmuster seiner Hinterflügel sind in der Ruhestellung nicht zu sehen. Wenn er sich bedroht fühlt, zeigt er sie, um
Fressfeinde vor seiner Giftigkeit zu warnen und sie zu irritieren.
Die Eiablage erfolgt in Form großer, bläulich weißer Gelege auf den Blattunterseiten der Wirtspflanzen. Im August schlüpfen dann die stark
behaarten Raupen. Im Hinblick auf ihre Futterpflanzen sind sie nicht wählerisch. So befressen sie neben Kräutern, wie Sauerampfer und
Brennnesseln, auch Brombeeren, Hartriegel, Eichen oder Weiden.
Dem Aussehen und der tapsigen Fortbewegungsweise ihrer Raupen verdanken die Falter auch den Gattungsnamen "Bären"
(Arctia von Altgriechisch "arktos" = Bär). Die Überwinterung erfolgt im Raupenstadium an geschützten Stellen am Boden,
wo auch im darauf folgenden Jahr von Juni bis Juli zwischen Stängeln in einem dichten, mit Haaren vermengten Gespinst die
Verpuppung stattfindet.
Systematik:
Klasse:
Insekten (Insecta)
Ordnung:
Schmetterlinge (Lepidoptera)
Art:
Brauner Bär (Arctia caja)